“Streik! Ich like nicht mehr mit!” 8.März: Hier ist unser Frauen*tag feiernder Streiksong(text)!

Hier ist unser Beitrag, ein Songtext zu dieser wundervollen Berliner Idee eines Frauen*streiks-Feiertages! So soll es nämlich wirklich sein, immer nur feiern und streiken, unsere beiden Lieblingsvokabeln. Den Song haben wir schon letzten Herbst geschrieben, für unseren Grether-Salon “Krawalle und Liebe”, aber offensichtlich geht auch jetzt wieder unsere ästhetische Seelenverwandtschaft mit dem akuten Feminismus so weit, dass der Text zu diesem 8. März passt, wie die Braut, die ins Auge haut. Wenn wir uns mal selber loben dürfen. (Das wärs überhaupt, es sollte auch mal einen Frauenselbstlobtag geben. Frauen loben sich von morgens bis nachts, 24 Stunden lang, selbst. In jedem Satz ;))

Und bei der Gelegenheit wollen wir uns auch dafür loben, dass unser Video und die Studioaufnahme nicht rechtzeitig fertig geworden sind, denn schließlich streiken wir ja. Mitten im Song gibts auch einen Schreiteil! So wie am heutigen 8.März um 17 Uhr: schön schreien! Gerne auch dieses Lied!

!! Doctorella ** new song ** !!

          Krawalle und Liebe

(Text und Musik: Sandra Grether/Kerstin Grether)

 

Frühling in Berlin und furchtlos blüht der Flieder

Durch die Straßen ziehn / Immer wieder und wieder!

Furchtlos in Berlin und frühling blüht der Flieder

Protest Marching Queens / Im Sog der neuen Lieder!

Alles singt, alles schwingt, HerStory-Fieber

Wir sind die Vielen, wir sind drüber!

Streik! Ich like nicht mehr mit!

Fight! “Fuck Up” heißt die Formel für das größte Glück!

 

PILLE PALLE PALLE PILLE PILLE PALLE PALLE PILLE

Nix bleibt wie`s bliebe!!!!! SABOTAGE!

 

Krawalle und Liebe!

Nachtschwärmer, Tagediebe

Nicht mehr die Sandras im Getriebe

Gegen Konkurrenz und Intrige,

wir sind Liebe.

Krawalle und Liebe!

 

Dancing barefoot with you

let`s be careful to each other

So that we can be so dangerous together

Wave your hands in the air / and come to G(r)ether

Wir sind die Vielen – Jetzt, nicht später!

Streik! Ich like nicht mehr mit!

Fight! Nicht mehr auf der Suche nach dem nächsten Klick

 

PILLE PALLE PALLE PILLE PILLE PALLE PALLE PILLE

Nix bleibt wie`s bliebe!!!!! SABOTAGE!

 

Krawalle und Liebe!

Queere Gangster `gainst Stereotype

Auf Stoehfaktors und Faulenzas Attitude!

Uns grauts vor Konkurrenz und Intrige

yeah, wir sind Liebe.

Krawalle und –

 

Politisch korrekt – jetzt erst Recht!

Wir machen die Revolution,

nicht auf einem Ton, das passt sogar zu Brecht

Emanzipation, Migration, immer schon, mehr

davon, und nicht um arm zu bleiben

Wir lassen uns vom Herrenmenschengedeck

nicht in die Enge treiben, Delinquenzfrequenz steigend

 

Krawalle und Liebe!

Femme fatale, Tagediebe

Boheme always strikes, bleib

morgens liegen

Gegen Konkurrenz und Intrigen,

Wir sind Liebe.

Krawalle und Liebe

 

Frühling in Berlin und furchtlos blüht der Flieder

Manifeste glühn, bald sehen wir uns wieder!

gesprochen: echte kleine Laufmaschen und kein
Möchtegern-Blaumachen

 

 

 

18 Sekunden Schrei!

 

Lena Stöhrfaktor & Daisy Chain haben es geschafft und hauen am heutigen

Frauen*streiktag ein tolles ( vollständiges 🙂 ) Video raus! Check this!!!

 

Soviel zum Thema Brecht.

Jetzt zum Thema Weil 🙂

Hier das geile Manifest des Frauen*streikkommitees, warum Streiken?

Wir wollen streiken,

… weil wir in einer Welt leben wollen, in der jede Arbeit wertgeschätzt wird.

… weil wir uns nicht länger ausbeuten lassen, weder zu Hause, noch auf der Lohnarbeit.

… weil unsere Zeit uns gehört und wir selbst bestimmen wollen, wann und wie wir arbeiten.

… weil wir das Ende des Pflegenotstands, des Mangels an kostenloser Kinderbetreuung, die Aufwertung der Hebammen- und der Reinigungsarbeit verlangen.

… weil wir nicht länger zulassen, dass schlecht bezahlte Arbeiten auf Frauen und Queers* in unsicheren und rechtlosen Verhältnissen abgewälzt werden.

… weil wir selbst über unsere Körper bestimmen wollen und ob und wann wir schwanger werden oder wann wir eine ungewollte Schwangerschaft beenden.

… weil wir keine starre Einteilung in Frau und Mann brauchen, sondern eine Anerkennung und Geschlechtergerechtigkeit für trans-Männer, -Frauen, nicht-binäre und Interpersonen.

… weil wir selbst entscheiden wollen, wen wir lieben, ob, wann und mit wem wir Sex haben.

… weil wir wollen, dass keine von uns abgewertet oder kriminalisiert wird, weil sie für Sex Geld nimmt.

… weil wir uns nicht länger vorschreiben lassen, was oder wen wir schön finden, wie wir auszusehen oder uns zu kleiden haben.

… weil wir so zusammenleben wollen, dass niemand behindert wird.

… weil wir nicht länger hinnehmen werden, dass Frauen und Queers* sexuelle Übergriffe erleiden oder ermordet werden.

weil wir klar machen wollen, dass Gewalt nicht erst bei Schlägen anfängt, sondern bei verbalen Verletzungen, Bevormundungen jeglicher Art oder Isolierung von der Außenwelt.

weil wir keinen Schutz vor Männern brauchen, sondern ein Ende jeder Gewalt. Jeder Angriff auf eine Frau ist ein Angriff auf uns alle!

weil wir nicht länger hinnehmen wollen, dass Kriege täglich hunderte Menschen vertreiben und töten, vor allem im globalen Süden. Die deutsche Regierung, die Bundeswehr, sowie die Deutsche Wirtschaft mischen dabei vor allem mit Rüstungsexporten ordentlich mit.

… weil es nicht sein darf, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken und die, die es nach Deutschland schaffen, entrechtet, ausgegrenzt und angegriffen werden.

… weil wir uns gegen Lagerunterbringung, Abschiebungen und Behördenschikanen einsetzen.

… weil wir alle das gleiche Recht auf Gesundheitsversorgung, Bildung und Wohnraum haben.

weil wir nicht länger zusehen, wenn weltweit die Natur derart zerstört wird, dass es unser aller Leben gefährdet. Deutsche Unternehmen sind verantwortlich für die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen in vielen Teilen der Welt. Der Frauen*streik ist auch ein Streik für die Erhaltung der Umwelt und die nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen für alle!

weil wir uns gegen rechte Politik und den Aufstieg rechter Parteien und Bewegungen stellen.

… weil wir uns gegen Gesetze wehren, die uns ungleich machen, trennen und kriminalisieren.

… weil wir nicht länger in Frauen und Queers* mit oder ohne deutschen Pass, in Migrantinnen* und Deutsche, spalten und gegeneinander ausspielen lassen.

Wir bestreiken am 8. März unwürdige Zustände, indem wir

… nicht zur Arbeit gehen.

… die Hausarbeit liegen lassen.

… andere nicht umsorgen und nicht für alle mitdenken.

… nicht zur Schule, Berufsschule oder Hochschule gehen.

… uns versammeln, austauschen und Pläne für unsere Zukunft schmieden.

… solidarisch mit allen streikenden Menschen sind.

Wir werden uns gegenseitig dabei unterstützen, dass wir alle an diesem globalen Streik teilnehmen können. Unsere Aktionen sind vielfältig! Redet mit euren Kolleg*innen, Freund*innen, Nachbar*innen, Müttern, Großmüttern, Tanten und Schwestern! Werdet gemeinsam aktiv! Sammelt Euch, lernt einander kennen, hört einander zu! Lasst uns Streik-Komitees an allen Orten gründen! Dies ist der Beginn einer wachsenden Bewegung!

Wir sind

… viele sehr unterschiedliche Frauen und Queers* aus verschiedenen Kontexten. Wir haben unterschiedliche soziale und kulturelle Erfahrungen. Wir haben vielfältige Körper, Fähigkeiten und Lebensgeschichten. Manche von uns leben hier schon lange, manche von uns sind vor kurzem angekommen. Manche von uns gehen zur Schule oder sind in der Ausbildung, manche von uns sind von Hartz IV betroffen, manche von uns beziehen Sozialleistungen oder Rente, manche von uns erhalten gar nichts und viele arbeiten in verschiedenen Berufen. Was uns vereint ist die Kraft unsere entlohnte und nicht-entlohnte Arbeit niederzulegen!

Frauen und Queers* auf der ganzen Welt rufen: Wir streiken!

Schließ Dich an!”

Weiterlesen: https://frauenstreik.org/